Wohnen im gemeinschaftlichen Besitz

„Allein hilflos und schwach, gemeinsam aber eine Wirtschaftsmacht.“

Das war die Erkenntnis Ende des 18. Jahrhunderts, die die Initialzündung für das gesamte Genossenschaftswesen wurde. Im Zuge der Industrialisierung strömten damals viele arbeitssuchende Menschen in die Städte, die dann jedoch praktisch vor dem Nichts standen. Sie schlossen sich vor allem wirtschaftlich zusammen und bekamen somit die Möglichkeit, sich eine Existenz aufzubauen. Das Genossenschaftsgesetz von 1889 bot hier Unterstützung: Eine Person haftete nur mit dem jeweiligen Genossenschaftsanteil, nicht mehr mit ihrer kompletten Existenz. Dadurch wurde die Möglichkeit für gemeinschaftliches Bauen geboten – eine Möglichkeit, die den Grundstein legte für gemeinnützige Genossenschaften.

Heute ist genossenschaftliches Wohnen aktueller denn je. Die Genossenschaften in sich sind klar strukturiert, die Grundprinzipien effizient und demokratisch:

Selbsthilfe

Genossenschaftliches Wohnen heißt Leben in einer funktionierenden Nachbarschaft. Gemeinsames Ziel ist die möglichst beste Umgebung für das Wohnen jedes Einzelnen zu schaffen.

Selbstbestimmung

Genossenschaftliches Wohnen wächst mit den Anforderungen des Einzelnen. Das Bemühen für jede Lebenssituation das geeignete Umfeld zu finden ist das Zusammenspiel von Genossenschaft und Mitglied. Die Sicherheit, als Mitglied nicht auf Eigenbedarf oder Ausverkauf gekündigt zu werden, ist gewährleistet.

Selbstverantwortung

Genossenschaftliches Wohnen heißt Anteilhaber an einer Genossenschaft werden. Damit ergibt sich automatisch ein Interesse am Erhalt und an der Instandhaltung der genossenschaftlichen Immobilien und damit die Motivation zum konstruktiven Mitwirken und Mitgestalten der Wohneinheiten.

Selbstverwaltung

Genossenschaftliches Wohnen heißt auch Einfluss nehmen auf Entscheidungen innerhalb der Genossenschaft. Unabhängig von der Anzahl der gezeichneten Anteile besitzt jedes Mitglied ein Stimmrecht – fast schon eine Stimmpflicht – um das genossenschaftliche Wohnen mitzugestalten.

Neben diesen Prinzipien hat sich bei den meisten Genossenschaften eine professionelle Betreuung rund um die Immobilien wie auch um das Wohnen an sich herausgebildet. Feste Partner der Genossenschaften gewähren einen umfassenden und gleichbleibenden Service.

Genossenschaften – Idee und Praxis

Bewerbungsvideo zur Genossenschaftsidee der Deutschen Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft und der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft für das immaterielle UNESCO Weltkulturerbe unter Mitwirkung der Marketinginitiative der Wohnungsbaugenossenschaften Deutschland e.V.

→ Jetzt das Video zur Idee und Praxis von Genossenschaften bein YouTube ansehen.